Ohne Vater
Ich bin ohne Vater aufgewachsen, weil der meine Mutter nicht mehr ausgehalten hat und vor ihr geflohen ist. Da war ich noch nicht einmal in der Schule. Ich musste meine Kindheit also zusammen mit meinem älteren Bruder bei meiner alkoholkranken Mutter verbringen. Und das war alles andere als schön.
Als ich dann selbst Vater wurde, nahm ich mir vor: Ich will alles anders machen. Ich will ein „guter“ Vater sein. Ich will, dass meine Kinder eine behütete und glückliche Kindheit erleben können. Dennoch merke ich immer wieder, dass ich nur ein Mensch bin.
Gott ist für uns!
Ich habe meine Fehler, und ich mache Fehler – wie jeder andere Mensch auch. Nicht nur gut bin ich in mir, sondern auch mein „alter Adam“ ist noch nicht ganz verschwunden. Allein deswegen hat Gott mir die Augen geöffnet, als ich diesen Ausspruch von Jesus las:
„Wenn aber selbst ihr sündigen Menschen wisst, wie ihr euren Kindern Gutes tun könnt, wie viel eher wird euer Vater im Himmel denen, die ihn bitten, den Heiligen Geist schenken“ (Lukas 11, 13 HfA).
Was wir verstehen müssen, ist: Gott ist für uns. Wenn du Jesus als deinen Herrn angenommen hast, wenn du Gottes Kind geworden bist, dann ist Gott für dich. Und Gott ist mit dir. Er wird dir alles geben, was du brauchst, um seine Absichten zu verwirklichen und die guten Werke zu tun, die er im Voraus für dich vorbereitet hat.
Müssen wir uns mit Gott messen?
Aber wir tun so, als ob Gott zornig auf uns wäre, als ob wir uns pausenlos mit ihm messen müssten, und dass er von uns enttäuscht ist. Wenn ich mir meine Gebete anschaue, besonders die meiner ersten Jahre als Christ, dann fällt mir auf, dass ein Großteil anfing mit: „Gott, dies tut mir leid und jenes tut mir leid!“
Natürlich ist es wichtig, zu bekennen, wenn man falsch abgebogen ist. Aber es ist so oft unser Hauptthema, anstatt zu sagen: „Danke, dass du bei mir bist, Gott. Dies und das ist das, was mich beschäftigt und was ich brauche.“
Mutiger Beten
Wenn du selbst Kinder hast, dann stell dir einmal vor, die würden jedes Gespräch anfangen mit: „Oh, ich habe so viel Mist gebaut, ich bin so schuldig …“ Das wäre echt skurril.
Ich möchte uns Mut machen, mutiger zu beten. Schau dir einmal an, wofür du betest: für gute Dinge. Du möchtest, dass dein Umfeld positiv verändert wird. Du betest für deine Familie, für deine Freunde, dafür, dass Gott positiv in diese Welt eingreift.
Du betest, dass Gott Türen öffnet, die wichtig sind, den Menschen gibt, was sie brauchen, sie heilt, sie tröstet, sie aufbaut (und für dich natürlich auch). Alles gute Dinge.
Heiliger Geist
Deswegen lasst uns doch mutig beten und spezifisch. Und der Heilige Geist steht denen zur Verfügung, die darum bitten. Und das ist kraftvoll, denn wie oft haben wir einfach nicht danach gefragt?
Brauchtest du ein Eingreifen Gottes in deinem Leben? Du brauchtest, dass Gott dich vor etwas rettet und bewahrt? Dass er dir Kraft gibt und Trost und Vollmacht und Wegweisung? Das sind alles Dinge, die der Heilige Geist schenken möchte.
Wie oft brauchten wir diese Dinge und haben einfach nicht danach gefragt? Lass uns Gott darum bitten. Lasst uns Gott danach fragen. Er wird uns geben, was wir brauchen, weil er wirklich ein guter Vater ist.
Sei gesegnet!
„Christen, die beten, sind wie Säulen, die das Dach der Welt tragen“ (Martin Luther).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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